Das Beschneiden von Cannabis-Pflanzen gehört zu den wichtigsten Techniken, um das Wachstum zu optimieren und die Ernteerträge zu maximieren. Für Anfänger mag dieser Prozess einschüchternd wirken, doch mit den richtigen Techniken können Erzeuger ihre Pflanzen kräftig und gesund halten, während sie gleichzeitig den Ertrag in die Höhe treiben. In diesem Ratgeber erfährst du, warum das Beschneiden von Cannabis so wichtig ist, wann und wie du es richtig machst und welche Fehler es zu vermeiden gilt.
Warum ist das Beschneiden von Cannabis so wichtig?
Cannabis-Pflanzen neigen dazu, buschig zu wachsen und Energie in verschiedene Bereiche zu stecken, die nicht alle gleich produktiv sind. Das Beschneiden ermöglicht es, den Fokus der Pflanze auf die Bereiche zu lenken, die besonders wichtig für die Ernte sind – nämlich die Blüten. Durch das Entfernen von überschüssigen Blättern und kleineren Trieben kann die Pflanze ihre Energie besser in die Buds investieren, was zu dickeren und potenteren Blüten führt.
Hier sind einige der wichtigsten Vorteile des Beschneidens:
- Verbesserter Luftstrom: Dichtes Laub kann die Luftzirkulation blockieren und dadurch das Risiko für Schimmel und Schädlinge erhöhen. Das Beschneiden sorgt für bessere Belüftung und hält die Pflanze gesund.
- Bessere Lichtverteilung: Wenn zu viele Blätter vorhanden sind, können sie das Licht blockieren, das für das Wachstum der unteren Teile der Pflanze benötigt wird. Durch das Ausdünnen der Blätter erreicht das Licht alle Teile der Pflanze, was das Wachstum fördert.
- Höhere Erträge: Durch das gezielte Entfernen von weniger produktiven Teilen kann die Pflanze ihre Energie auf die Entwicklung von Blüten konzentrieren. Das führt zu größeren und potenteren Buds.
Wann sollte man Cannabis-Pflanzen beschneiden?
Der richtige Zeitpunkt für das Beschneiden hängt vom Wachstumsstadium der Pflanze ab. Grundsätzlich gibt es zwei Hauptphasen, in denen das Beschneiden sinnvoll ist:
1. Während der Vegetationsphase
In dieser Phase, bevor die Pflanze blüht, konzentriert sie sich auf das Wachstum von Blättern und Stängeln. Dies ist der ideale Zeitpunkt, um das Grundgerüst der Pflanze zu formen. Ein gezielter Rückschnitt sorgt dafür, dass die Pflanze buschiger und stabiler wird. In dieser Phase ist es ratsam, folgende Techniken anzuwenden:
- Toppen (Topping): Das Entfernen des oberen Teils der Hauptspitze fördert das Wachstum von mehreren Seitentrieben. Dies führt zu einer buschigeren Pflanze mit mehr potenziellen Blütenstellen.
- Entlauben (Defoliation): Entferne große Fächerblätter, die das Licht blockieren. Achte jedoch darauf, nicht zu viele Blätter zu entfernen, da die Pflanze sie noch für die Photosynthese benötigt.
2. Während der frühen Blütephase
Während die Pflanze in die Blüte übergeht, kann ein leichter Rückschnitt ebenfalls vorteilhaft sein. In dieser Phase geht es hauptsächlich darum, den Fokus der Pflanze auf die Entwicklung der Blüten zu lenken.
- Lollipopping: Entferne alle unteren Äste und Blätter, die keine direkte Lichtquelle haben und wahrscheinlich keine hochwertigen Blüten produzieren. Dadurch lenkst du die Energie der Pflanze in die Hauptblüten an den oberen Teilen.
- Feintuning: Hier kannst du kleinere Triebe und Blätter entfernen, die den Luftstrom behindern oder unnötig Energie verbrauchen.
Es ist wichtig, nach der ersten Blütewoche nicht mehr zu stark in die Struktur der Pflanze einzugreifen, da dies den Blüteprozess stören kann.
Wie beschneidet man Cannabis-Pflanzen richtig?
Das richtige Beschneiden erfordert Geduld, Vorsicht und etwas Übung. Hier sind die grundlegenden Schritte, die du befolgen solltest, um sicherzustellen, dass deine Pflanzen gesund bleiben und das Beste aus ihrem Potenzial herausholen:
1. Verwende saubere, scharfe Werkzeuge
Stumpfe oder schmutzige Scheren können die Pflanze verletzen und zu Infektionen führen. Verwende stets eine scharfe Gartenschere oder spezielle Bonsaischeren und desinfiziere sie vor und nach dem Gebrauch.
2. Entferne nur, was notwendig ist
Es ist verlockend, so viele Blätter wie möglich zu entfernen, aber das kann die Pflanze schwächen. Beschneide mit Bedacht und entferne nur die Blätter und Triebe, die eindeutig die Lichtaufnahme blockieren oder keine hochwertigen Blüten entwickeln werden.
3. Achte auf den Pflanzentyp
Indica-dominante Pflanzen neigen dazu, buschiger zu wachsen, während Sativa-dominante Pflanzen schlanker und höher wachsen. Passe deine Schnitttechnik entsprechend an. Bei Indica-Pflanzen ist es oft sinnvoller, mehr Laub zu entfernen, während bei Sativa-Pflanzen gezieltes Entlauben sinnvoll ist.
4. Regelmäßiges Überprüfen
Während die Pflanzen wachsen, solltest du sie regelmäßig auf überwucherte Bereiche und unnötige Triebe überprüfen. Dies ermöglicht es dir, frühzeitig zu handeln und sicherzustellen, dass die Pflanze gleichmäßig und gesund wächst.
5. Schone die Blüten
Vermeide es, Blätter direkt an den Buds zu entfernen, da dies das Wachstum und die Qualität der Blüten beeinträchtigen kann. Konzentriere dich stattdessen auf die Blätter und Triebe, die weiter von den Blüten entfernt sind.
Fehler, die es zu vermeiden gilt
Auch erfahrene Grower machen beim Beschneiden Fehler, die den Ertrag schmälern oder die Pflanze schädigen können. Hier sind die häufigsten Fehler, die es zu vermeiden gilt:
- Zu viel auf einmal schneiden: Es kann verlockend sein, eine Pflanze radikal zurückzuschneiden. Doch zu viel auf einmal kann die Pflanze in einen Schockzustand versetzen und das Wachstum verlangsamen.
- Zu spät beschneiden: Nach der ersten Blütewoche sollte das Beschneiden stark reduziert oder komplett eingestellt werden. Ein später Rückschnitt kann die Entwicklung der Blüten beeinträchtigen.
- Schlechte Hygiene: Unsaubere Werkzeuge können Krankheiten auf die Pflanze übertragen. Achte darauf, deine Werkzeuge immer sauber zu halten.
- Nicht auf den Gesamtzustand achten: Manchmal ist das Problem nicht die Dichte des Laubes, sondern ein Nährstoffmangel oder andere Umweltfaktoren. Überprüfe den Zustand deiner Pflanzen regelmäßig und beschneide nicht als Lösung für jedes Problem.
Fazit
Das richtige Beschneiden deiner Cannabis-Pflanzen kann einen erheblichen Einfluss auf die Größe und Qualität deiner Ernte haben. Mit den richtigen Techniken und etwas Geduld kannst du sicherstellen, dass deine Pflanzen gesund bleiben und ihr volles Potenzial ausschöpfen. Wichtig ist, die Bedürfnisse der Pflanze zu verstehen, den richtigen Zeitpunkt zu wählen und mit sauberen, präzisen Schnitten zu arbeiten. Wenn du diese Techniken beherrschst, steht einer ertragreichen und qualitativ hochwertigen Ernte nichts mehr im Wege!
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