
Wenn du gesunde und starke Cannabis Pflanzen haben möchtest, dann ist das richtige Düngen entscheidend. Cannabis Pflanzen düngen ist ein Prozess, der sorgfältige Planung und das Wissen um die richtigen Nährstoffe erfordert.
Egal, ob du ein Anfänger bist oder schon etwas Erfahrung hast, das Düngen deiner Cannabispflanzen sollte nicht übersehen werden. In diesem Artikel erfährst du, wie du deine Cannabispflanzen optimal düngen kannst, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Warum die richtige Düngung entscheidend ist
Wer Cannabis anbaut, sei es Indoor im Growzelt oder Outdoor im Garten – wird schnell merken: Die Düngung entscheidet über Ertrag, Aroma und Potenz der Pflanzen. Falsches oder unregelmäßiges Düngen kann zu Nährstoffmängeln, schwachen Blüten oder sogar kompletten Ernteausfällen führen. Richtiges Düngen hingegen macht den Unterschied zwischen kleinen, blassen Buds und einer reichen Ernte mit harzigen, aromatischen Blüten.
In diesem Leitfaden gehen wir Schritt für Schritt durch alles, was du über das Düngen von Cannabis wissen musst, von den Grundlagen (NPK, Mikronährstoffe, pH-Wert) bis hin zu Profi-Tipps für organische und mineralische Dünger. Dabei beziehen wir uns auf aktuelle Forschung, Expertenmeinungen und die Erfahrungen erfahrener Grower aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden.
Die Grundlagen der Cannabis-Düngung
Nährstoffe: Die Bausteine gesunder Pflanzen
Cannabis benötigt wie jede Pflanze Makro- und Mikronährstoffe. Besonders wichtig sind die drei Hauptnährstoffe, die im sogenannten NPK-Verhältnis angegeben werden:
- N = Stickstoff: fördert Wachstum, Blattmasse und Photosynthese. Besonders wichtig in der Wachstumsphase.
- P = Phosphor: entscheidend für die Wurzelbildung, Energieversorgung und die Blütenentwicklung.
- K = Kalium: stärkt das Immunsystem der Pflanze, verbessert Wasserhaushalt, Geschmack und Harzbildung.
Neben NPK spielen auch Sekundärnährstoffe wie Magnesium, Calcium und Schwefel sowie Mikronährstoffe (z. B. Zink, Eisen, Mangan, Bor) eine zentrale Rolle.
pH-Wert und EC-Wert: Schlüssel zur Nährstoffaufnahme
Selbst der beste Dünger nützt nichts, wenn die Pflanze ihn nicht aufnehmen kann. Zwei Werte sind dabei entscheidend:
- pH-Wert: optimal zwischen 6,0 und 6,5 (in Erde) und 5,5 - 6,0 (in Hydro-Systemen).
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EC-Wert: misst die Nährstoffkonzentration. Zu niedrige Werte = Mangel, zu hohe = Gefahr von Nährstoffbrand.
Organisch oder mineralisch? Zwei Welten der Düngung
Organische Dünger (Bio-Dünger)
- Langsame, aber nachhaltige Nährstoffabgabe
- Fördert Bodenleben und Mikrobiologie
- Typische Beispiele: Wurmhumus, Kompost, Guano, Brennnesseljauche
- Ideal für Outdoor und nachhaltigen Indoor-Anbau
Mineralische Dünger (Kunstdünger)
- Schnelle und präzise Nährstoffabgabe
- Hohe Kontrolle über NPK-Werte
- Gefahr der Überdüngung (Nährstoffbrand)
- Besonders in Hydro- und Profi-Grows beliebt
Empfehlung: Anfänger fahren mit Bio-Dünger oft sicherer, Profis nutzen gern mineralische Systeme für maximale Erträge.
Wann Cannabis düngen? Die richtige Phase ist entscheidend
Keimlingsphase (0 bis 2 Wochen)
- Keine zusätzliche Düngung notwendig
- Sämlinge leben von den Nährstoffen im Samen
Vegetationsphase (2 bis 8 Wochen)
- Fokus auf Stickstoff (N)
- Typisches NPK-Verhältnis: 3:1:2 oder 10:5:7
- Ziel: Starkes Wurzel- und Blattwachstum
Blütephase (6 bis 14 Wochen, abhängig von der Sorte)
- Stickstoff reduzieren, Phosphor (P) und Kalium (K) erhöhen
- Typisches NPK-Verhältnis: 5:7:10 bis 6:10:15
- Ziel: Harzige, dichte Buds und stabiles Aroma
Spülphase (letzte 1 bis 2 Wochen vor der Ernte)
- Nur noch pH-reguliertes Wasser
- Spült überschüssige Salze und Düngerreste aus
- Ergebnis: reiner Geschmack, besseres Raucherlebnis
Typische Düngefehler und wie du sie vermeidest
- Überdüngung (Nährstoffbrand): Blätter verfärben sich dunkelgrün, Spitzen verbrennen. → Lösung: Sofort spülen.
- Unterdüngung: Gelbe Blätter, langsames Wachstum. → Lösung: Mehr Nährstoffe zugeben.
- pH-Ungleichgewicht: Pflanze kann Nährstoffe nicht aufnehmen, obwohl sie vorhanden sind. → Lösung: pH kontrollieren.
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Falscher Dünger zur falschen Zeit: Stickstoff in der späten Blüte schadet der Qualität. → Lösung: Düngeplan beachten.
Tipps von Grow-Experten
- Daniel Baumann (Agrarwissenschaftler, Hanfbayer): Empfiehlt organische Düngung mit Wurmhumus und Kompost, besonders für Anfänger.
- Mr. José (Cannabis-Experte, RQS): Hebt die Wichtigkeit von pH- und EC-Messung hervor.
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Holländische Grower-Foren: Autoflower brauchen weniger Nährstoffe, Überdüngung ist hier besonders häufig.
Häufig gestellte Fragen zum Düngen von Cannabis Pflanzen
Kann ich in Deutschland Cannabis legal anbauen?
Ja, seit April 2024 erlaubt das CanG bis zu 3 Pflanzen pro Person. Cannabissamen oder Stecklinge sind frei erhältlich, solange es nicht gegen das CanG verstößt.
Weiterführende Links
Quellen
- Baumann, D. (2024): Cannabis richtig düngen.
- Royal Queen Seeds (2020): Cannabis Nährstoffe:
- GrowDiaries Forum (2024): Erfahrungsberichte von EU-Growern.
Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken. Der Anbau von Cannabis unterliegt gesetzlichen Regelungen. Vor Umsetzung sollte die aktuelle Rechtslage geprüft werden.